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Mit dem Namen Matthäus sind zwei wichtige Personen der Bibel verbunden. Zum Kreise der zwölf Apostel gehört Matthäus, der Zöllner aus Kafarnaum. Der Evangelist Matthäus ist eine andere Person mit gleichem Namen und einer der drei Synoptiker. Matthäus, Markus und Lukas hatten ähnliche Quellen und eine ähnliche Sicht auf die Geschichte Jesu. Manche Stellen wurden einfach zwischen den Evangelisten übertragen. Das aus dem Altgriechischen stammende Wort Synopse bedeutet "Zusammenschau".
Hauptquelle des Matthäusevangeliums ist nach den Ergebnissen der heutigen Forschung das Markusevangelium. Besonders auffällig folgt Matthäus dem Urtext in der Schilderung des Wirkens von Johannes dem Täufer, der Jüngerthematik und der Bergpredigt. Letztere nimmt in der christlichen Ethik eine besondere Stellung ein. Sie verheißt die göttliche Gerechtigkeit für die Schwachen und Ausgestoßenen. Die so provokanten Seligpreisungen beginnen mit recht nüchternen Worten: "Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie:"
Auch die Passion, die Leidensgeschichte Jeus, schildert Matthäus sehr eindringlich. Johann Sebastian Bach
hat die Geißelung musikalisch umgesetzt. Sein Choral der Matthäus-Passion ist auch ein bekanntes Kirchenlied:
O Haupt voll Blut und Wunden / Voll Schmerz und voller Hohn,
O Haupt, zu Spott gebunden / Mit einer Dornenkron,
O Haupt, sonst schön gezieret / Mit höchster Ehr und
Zier,
Jetzt aber hoch schimpfieret / Gegrüßet seist du
mir!
Du edles Angesichte / Dafür sonst schrickt und scheut
Das große Weltgerichte / Wie bist du so bespeit;
Wie bist du so erbleichet! / Wer hat dein Augenlicht,
Dem sonst kein Licht nicht gleichet / So schändlich
zugericht'?