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Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus bilden heute die fünf großen Weltreligionen. Die obere Reihe im Bild links zeigt die Symbole von Judentum, Christentum und Islam, den drei großen monotheistischen Buchreligionen: Fundiert auf die Bücher der Tora, der Bibel und des Korans ist ihnen der Glaube an einen einzigen Gott gemeinsam. Dabei enthält die jeweils jüngere Religion auch Elemente der älteren. Ebenso verhält es sich mit den Religionen des Hinduismus und des Buddhismus, denn der Buddhismus enthält Elemente des Hinduismus. Das achtspeichige Rad als Symbol im Bild links ist eines der acht buddhistischen Glückszeichen. Es verkörpert den achtfachen Weg zur Überwindung des Leidens. Nun könnte man die Liste der fünf großen Religionen als unvollständig betrachten und die Frage stellen, ob sie nicht zumindest mit den in Asien weit verbreiteten Strömungen des Konfuzianismus und des Daoismus ergänzen werden muss. Die Abgrenzung zwischen Philosophie und Religion ist aber nicht immer ganz einfach. So kennt beispielsweise der Konfuzianismus zwar Tempel und Zeremonien, nicht aber Priester und Gebete im unserem religiösen Sinne. Der Daoismus wiederum passt als eine Weltanschauung mit sehr wenigen Dogmen nicht in das Schema einer Religion, die eine bestimmte Botschaft vertritt. Nach modernen westlichen Kriterien ist die Religion eine Sache des Glaubens und die Philosophie eine Sache des Wissens - mit diesem Ansatz fällt es nicht schwer, den Buddhismus mehr als jede andere östliche Weltanschauung den Religionen zuzuordnen.
Anfänglich galt der
Buddhismus in China nicht als eine eigenständige Religion,
sondern wahlweise als Fortentwicklung des Hinduismus oder Spielart des
Daoismus. Eine klare Abgrenzung der Lehre wurde weder von den
Gläubigen noch von den Lehrern und Mönchen
vorangetrieben. Dazu kam ein buddhistisches Sprachproblem: Die
buddhistischen Termini wurden aus Gründen der
Verständlichkeit bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. mit dem
Vokabular des Daoismus erklärt. Man wollte dadurch ein breites
Publikum ansprechen. Dies gelang zwar, näherte aber beide
Weltanschauungen so weit aneinander an, dass sich keine klare
buddhistische Identität entwickeln konnte.