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Was habe ich ihn nicht gebeten, gefleht, beschworen
(Lessing)
Heute back’ ich,
morgen brau’
ich, übermorgen hol’ ich der
Königin ihr Kind
(Gebrüder Grimm)
Die Klimax ist eine Figur der Steigerung. Das zuerst Gesagte wird durch
das Folgende immer noch übertroffen. Die Gesamtaussage mit
jedem Satzteil bedeutsamer. Die gegenteilige Figur zur Klimax ist die
Antiklimax.
Und
um den Papst
zirkulieren die Kardinäle.
Um die Kardinäle
zirkulieren die
Bischöfe.
Und um die Bischöfe
zirkulieren die Sekretäre.
(Bertold Brecht)
Bei der Antiklimax ist oft ein ironischer Hintersinn gegeben. Die
Leiter wird Stufe um Stufe herabgestiegen, die Bedeutsamkeit der
Wörter scheint mit den Satzgliedern abzunehmen. Der Autor
kommt vom Wichtigen zum weniger Wichtigen. Aber auch bei diesem
Stilmittel geht es letztendlich um eine Verstärkung der
Gesamtaussage eines Satzes. Im Beispiel aus dem "Leben des Galilei"
soll die Anhängigkeit der untergeordneten Personen von
der Allmacht des Papstes unterstrichen werden.
Nichts
im
Übermaß! (Einer der 7 Weisen, wahrscheinlich Solon
oder Chilon)
Es war nach Mitternacht. Kein Laut. Kein Lichtschimmer. Stille
Ahnung
in der Luft. Er fasst Thomas Arm. Wenigstens nicht allein. (Goethe)
Die Ellipse ist eine rhetorische Figur, bei der ein oder mehrere Wörter, die der Leser aus dem Sinnzusammenhang selbst ergänzen kann, einfach weggelassen werden. Im ersten Beispiel, einer Inschrift vor dem Orakel zu Delphi, müsste "tue" ergänzt werden. Im zweiten Beispiel fehlen mehrere Satzanfänge. Der Autor setzt bei Ellipsen voraus, dass der Leser ein bestimmtes Wissen zum Thema oder ein hohes Einfühlungsvermögen besitzt. Die Ellipse ist ein beliebtes Stilmittel der Sturm- und Drang-Literatur. Situationen und direkte Reden wirken durch Ellipsen besonders authentisch und spannend.