Sternbild Zwillinge

Das Sternbild Zwillinge befindet sich nordöstlich des markanten Orion. Besonders hell leuchten die Sterne Castor und Pollux. Zusammen mit Capella aus dem Sternbild Fuhrmann, Aldebaran aus dem Sternbild Stier, Rigel aus dem Sternbild Orion, Sirius aus dem Sternbild Großer Hund und Procyon aus dem Sternbild Kleiner Hund bilden sie das Wintersechseck. Zwar sind es nicht sechs sondern sieben Sterne, aber Castor und Pollux werden wie in der Mythologie als „Doppelsystem“ gezählt. Das Sternbild Zwillinge erreicht seinen Kulminationspunkt am 4. Januar.

Beobachtungszeit Sternbild Zwillinge

Winter

Hellster Stern im Sternbild Zwillinge

Beta Geminorum (Pollux)

Das Sternbild Zwillinge in der griechischen Mythologie

Castor und Pollux sind zwei gegensätzliche Zwillingsbrüder. Zwar sind beide tapfer, aber nur Pollux ist unsterblichkeit. Die Vorgeschichte:
Leda, die Gemahlin des Königs Tyndareus, nahm einst ein Bad im Fluss. Zeus erspähte die Schönheit, verwandelte sich in einen prächtigen Schwanes und verführte sie. Noch am Abend des selben Tages hatte Lena auch mit ihrem Ehemann Sex. Das Resultat: Sie gebar Zwillinge, einen mit göttlicher und einen mit menschlicher Vaterschaft. Castor und Pollux wuchsen heran und verliebten sich in zwei Schwestern, Hilaeira und Phoibe, die Töchter des Königs Leukippos von Argos.

Der Raub von Hilaeira und Phoibe

Das war aber nicht im Sinne von König Leukipppos, denn der hatte seine Töchter schon anderweitig versprochen. Castor und Pollux, die beiden Dioskuren (Söhne des Zeus) rauben darufhin Hilaeira und Phoibeire. Bei den folgenden Streitigkeiten wird der sterbliche Castor von einem Speer getroffen. Pollux nimmt Rache an den Feinden und will dann aus Bruderliebe den Rest seines Lebens im Hades (der Unterwelt) verbringen. Zeus entscheidet sich für einen Kompromiss. Den Sommer verbringen die Zwillinge im Hades, den Winter am Sternenhimmel.

Die Sternbilder und ihre Mythen

In seinen Metamorphosen (Verwandlungen) sammelte der römische Dichter Ovid die griechischen Sagen und ordnete sie jeweils einem Sternbild zu. Der Astronom Claudius Ptolemäus verknüpfte die mythische Deutung mit der Wissenschaft. Er forschte in der Alexandria, der Hauptstadt der römischen Provinz Ägypten. Sein Sternenkatalog „Mathematische Zusammenstellung“ (μαθηματική σύνταξις) wurde später unter dem Namen Almagest bekannt. Die ptolemäischen Bilder haben nach fast 2000 Jahren nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Sie sind ein Teil des Sternensystems der 1919 gegründeten IAU (Internationale Astronomische Union).