Sternbild Wassermann

Das Sternbild Wassermann
Das Sternbild Wassermann

Das Sternbild Wassermann ist schwer zu identifizieren. Erster Anhaltspunkt ist eine ypsilonförmige Sterngruppe in der Mitte. In der  Umgebung des Wassermanns gruppieren sich die Sternbilder Fische, Walfisch und Delphin. Das Sternbild Wassermann erreicht am 26. August seinen Kulminationspunkt, steht also dann am höchsten. Als Sternbild des Südens ist es in unseren Breiten trotzdem nur knapp über dem Horizont zu sehen. Zu beobachten ist das Sternbild Wassermann in Deutschland in den Monaten August und September, in Österreich und der Schweiz etwa von Juli bis Oktober.

Beobachtungszeit Sternbild Wassermann

Sommer

Hellster Stern im Sternbild Wassermann

Beta Aquarii (Sadalsuud)

Das Sternbild Wassermann in der griechischen Mythologie

In der griechischen Mythologie existieren mehrere Varianten zur Entstehung dieses Sternbildes. Nach der bekanntesten repräsentiert der Wassermann Deukalion, den Sohn des Prometheus. Prometheus hatte die Menschen erschaffen.
Als Göttervater Zeus erfuhr, dass unter den Menscheng Streit und Gewalt ausgebrochen war, schickte er schwere Wolkenbrüche zur Erde hinab. Alles fiel den Fluten zum Opfer, doch auf einem Hügel trotzte dem Unwetter noch ein kleiner Kahn. Diesen bestiegen Deukalion und seine Gemahlin Pyrrah. Sie gelangten nach Phokis am Parnass, wo sie das Orakel befragten, wie die Menschheit zu retten sei.

Die Antwort des Orakels

Das Orakel antwortete: „Geht aus dem Tempel, verhüllt euer Haupt, löst den Gürtel eurer Kleidung und werft hinter euch die Gebeine der großen Mutter“. Deukalion verstand den Orakelspruch richtig: Die Mutter war die Erde und ihre Gebeine die Steine. Die beiden gruben Steine aus und warfen sie hinter sich. Aus diesen wuchsen neue Menschen heran. Deukalion erhielt als Wassermann einen Platz am Sternenhimmel.

Vom Mythos zur Wissenschaft

Der römische Dichter Ovid sammelte die griechischen Mythen und ordnete sie in seinen Metamorphosen jeweils einem Sternbild zu. Der Astronom Claudius Ptolemäus, er lehrte und forschte in der Wissenschaftsstadt Alexandria, schuf aus Ovids Vorlage den Sternenkatalog „Mathematische Zusammenstellung“ (μαθηματική σύνταξις).

Ptolemäus ordnete den Himmel

Der Universalgelehrte Ptolemäus sammelte und systematisierte das Wissen über die Himmelsobjekte und ihre Bahnen. Die Entstehung seines Sternenkatalogs wird auf das Jahr 37 nach Christus datiert. Die von Ptolemäus verfasste Schrift wurde später unter dem Namen Almagest bekannt. Die ptolemäischen Sternbilder haben heute, fast zwei Jahrtausende nach ihrer Zusammenstellung, weder von ihrer Faszination noch von ihrer wissenschaftlichen Bedeutung verloren. Sie sind ein Teil der modernen Systematik der 1919 gegründeten Internationalen Astronomischen Union (IAU).