Sternbild Waage

Sternbild Waage
Sternbild Waage

Das Sternbild Waage befindet sich westlich des Skorpions. Zur Zeit der Griechenland waren die beiden Sternbilder noch miteinander verbunden, das erst später eigenständig gewordene Sternbild Waage stellte dabei die Zangen des Skorpions dar. Am 9. Mai erreicht die Waage den Kulminationspunkt und erscheint am höchsten über dem Horizont. In unseren Breiten ist das Sternbild Waage zwischen April und Juni zu beobachten.

Beobachtungszeit Sternbild Waage

Frühling

Hellster Stern im Sternbild Waage

Beta Librae (Zuben el-Schemali)

Das Sternbild Waage in der griechischen Mythologie

Am Anfang bevölkerten die Götter sowohl den Himmel wie auch die Erde. Für die Gerechtigkeit unter ihnen sorgte Dike, die Tochter des Göttervaters Zeus. Ihre Waagschalen symbolisieren den Ausgleich.   
Nachdem Prometheus die Menschen erschaffen hatte, begann das Goldene Zeitalter. Es herrschte Harmonie zwischen alle Menschen, Tieren und Pflanzen. Als sich die Menschen dann zu streiten begannen, versuchte Dike mäßigend zu wirken, doch ihre Worte fanden keine Beachtung. Enttäuscht verließ Dike die Erde. Sie bleibt uns als Waage am Sternenhimmel. Ihr Bedeutung: Die Menschen müssen die Schalen der Waage im Gleichgewicht halten.

Der Sternenhimmel vom Mythos zur Wissenschaft

Der römische Poet Ovid (43 v. Chr. – etwa 17 n. Chr.) sammelte die griechischen Mythen und ordnete sie in seinen berühmten Metamorphosen dem Sternenhimmel zu. Der Astronom Claudius Ptolemäus, er lehrte und forschte in der Wissenschaftsstadt Alexandria, schuf aus Ovids Vorlage den Sternenkatalog „Mathematische Zusammenstellung“ (μαθηματική σύνταξις).

Der Sternenkatalog des Ptolemäus

Ptolemäus (um 100 – um 170 n. Chr) systematisierte das gesamte antike Wissen über die Himmelsobjekte und ihre Bewegungen. Die Entstehung seines Sternenkatalogs wird auf das Jahr 137 n. Chr. datiert. Das von Ptolemäus verfasste Standardwerk der Astronomie wurde später unter dem Namen Almagest bekannt. Die ptolemäischen Sternbilder haben heute, fast zwei Jahrtausende nach ihrer Zusammenstellung, weder von ihrer Faszination noch von ihrer wissenschaftlichen Bedeutung verloren. Sie sind ein Teil der modernen Systematik der 1919 gegründeten Internationalen Astronomischen Union (IAU).