Sternbild Kleiner Hund

Sternbild Kleiner Hund
Sternbild Kleiner Hund

Das Sternbild Kleiner Hund hat leider keine markanten Konturen. Es befindet sich ungefähr auf einer Höhe mit Betelgeuze (auch Beteigeuze), dem „Schulterstern“ des leichter zu findenden Sternbilds Orion. Als Hilfe zum Auffinden dient der weißlich leuchtende Prokyon, der hellste Stern des kleinen Hundes. Zusammen mit Castor, Pollux, Capella, Aldebaran, Rigel und Sirius bildet er das Wintersechseck.  Seinen Kulminationspunkt erreicht der Kleine Hund am 5. August.

Beobachtungszeit Sternbild Kleiner Hund

Sommer

Hellster Stern im Sternbild Kleiner Hund

Alpha Canis Minoris (Prokyon)

Mythologie des Sternbilds Kleiner Hund

Am Sternenhimmel ist der kleine Hund schwer zu finden, obwohl er in der griechischen Mythologie eine wichtige Rolle spielt. Dionysos, der Gott des Weines und des dazugehörigen Rausches, hatte dem Bauern Ikarios das Keltern der Weintrauben gelehrt. Als Ikarios einer Gruppe von Hirten den Wein ordentlich eingeschenkt hatte, wurden sie sturzbetrunken. Mit den Suff beginnt das Drama: Die Hirten glauben, der Gastgeber hätte sie vergiften wollen. Sie töten Ikarius und vergraben ihn. Als Erigone ihren Vater sucht, erschüffelt der kleine Hund den Leichnam. Erigone erhängt sich aus Verzweiflung. Mit Hilfe des Orakels von Delphi wird der Mord aufgeklärt und die Hirten erhalten ihre Strafe. Der Hund findet seinen Platz als Kleiner Hund am Himmel. In einer anderen Mythologie handelt es sich beim dem kleinen Hund um einen Begleiter des großen Jägers Orion.

Vom Mythos zur Wissenschaft

Der römische Poet Ovid (43 v. Chr. – etwa 17 n. Chr.) sammelte die griechischen Mythen und ordnete sie in seinen berühmten Metamorphosen dem Sternenhimmel zu. Der Astronom Claudius Ptolemäus, er lehrte und forschte in der Wissenschaftsstadt Alexandria, schuf aus Ovids Vorlage den Sternenkatalog „Mathematische Zusammenstellung“ (μαθηματική σύνταξις).

Der Sternenkatalog des Ptolemäus

Ptolemäus (um 100 – um 170 n. Chr) systematisierte das antike Wissen über die Sterne und bestimmte ihre Positionen im Voraus. Die Entstehung seines Sternenkatalogs wird auf das Jahr 137 n. Chr. datiert. Das von Ptolemäus verfasste Standardwerk der Astronomie wurde später unter dem Namen Almagest bekannt. Die ptolemäischen Sternbilder haben heute, fast zwei Jahrtausende nach ihrer Zusammenstellung, weder von ihrer Faszination noch von ihrer wissenschaftlichen Bedeutung verloren. Sie sind ein Teil der modernen Systematik der 1919 gegründeten Internationalen Astronomischen Union (IAU). Alledings irrte Ptolemäus in der Annahme, dass die Erde im Mittelpunkt unseres Sonnensystems steht. Erst mit Kopernikus wurde das geozentrische (ptolemäische) Weltbild durch das heliozentrische ersetzt. Die Sonne ist der Mittelpunkt.