Sternbild Haar der Berenike

Dieses unauffällige Sternbild ist zwar im Sternenkatalog Almagest noch nicht eigens erwähnt, hat aber dennoch seinen Ursprung in der Antike. Zu entdecken ist es nur bei sehr guten Beobachtungsverhältnissen. Ein guter Ausgangspunkt für die Suche ist der Stern Arcturus vom Sternbild Bärenhüter. Das Haar der Berenike findet man westlich davon. Kulminationspunkt ist der 2. April

Beobachtungszeit Haar der Berenike

Frühling

Haar der Berenike – hellster Stern

Alpha Comae Berenicaes (Diadem)

Das Haar der Berenike in der griechischen Mythologie

In diesem Bild verbinden sich mythologische und tatsächlich existierenden Personen. Die kampfeslustige Reiterin Berenike lebte um 300 v. Chr. Sie heiratete nach der damals in Ägypten lange verbreiteten Sitte der Geschwisterehe ihren Bruder, den Pharao Ptolemaios III. von Ägypten. Als der Pharao nach Asien in den Krieg zog, geriet Berenike in Furcht. Sie gelobte, ihr schönes Haar abzuschneiden, wenn nur ihr Bruder unversehrt bliebe. Am nächsten Tage, nachdem sie ihr Haar auf den Altar der Göttin Aphrodite abgelegt hatte, war es nden. Berenike fand es wieder am Firmament.

Die Sternbilder und ihre Quellen

Die wichtigste mythologische Quelle der Sternbilder findet sich für den abendländischen Kulturkreis in den Metamorphosen des Ovid. Der römische Dichter sammelte und interpretierte die griechischen Sagen und ordnete sie den Sternbildern zu. Für die Sternbilder selbst steht Claudius Ptolemäus Pate. Der Astronom forschte im 2. Jahrhundert nach Christus in der Wissenschaftsstadt Alexandria. Sein damals aufgestellter Sternenkatalog „Mathematische Zusammenstellung“ (μαθηματική σύνταξις) bildet unter dem Namen Almagest einen wesentlichen Teil der Systematik der Internationalen Astronomischen Union IAU.