Archäologie | Literatur | Psychologie |
Astronomie | Naturwissenschaft | Sprachen |
Geschichte | Pädagogik | Theologie |
Kunst | Philosophie |
Vor ungefähr 4500 Jahren
herrschten in
Ägypten die Pharaonen Cheops, Chephren und Mykerinos.
Ihre letzten Ruhestätten sind nicht nur das älteste,
sondern auch das einzig erhaltene der sieben Weltwunder.
Die Cheopspyramide ist
mit einer ursprünglichen Höhe von 146,6 Metern die
größte und im Bild ganz rechts zu sehen. Die
Chephrenpyramide in der Mitte wurde auf einem höheren Platz
angelegt und wirkt deshalb aus der Ferne noch
größer, tatsächlich maß sie aber
ursprünglich 143,5 Meter. Links bildet die Mykerinos-Pyramiden
mit einer Höhe von 62 Metern den Abschluss der großen drei Pyramiden.
Als Baumaterial diente der in Ägypten reichlich vorhandene
Kalkstein. Für das Innere benutzte man gewöhnlichen
Kalkstein
vom westlichen Nilufer. Die Außenverkleidung war
feinkörniger, der Stein hierfür wurde importiert. In
späterer Zeit wurde die Verkleidung abgebrochen und als neues
Baumaterial verwendet. Bis heute ist es rätselhaft,
wie die
tonnenschweren Steine
aufgetürmt werden konnten. Nach den Ausführungen des
griechischen Historikers Herodot arbeiteten ungefähr
100.000 Männer über einen Zeitraum von 20 Jahren.
Die Grafik rechts zeigt einen Schnitt durch die Cheopspyramide. Der
ursprüngliche
Eingang (1) befand sich oberhalb des heutigen Eingangs (2).
Nach etwa 30 Metern waren Blockiersteine (3) angebracht, um das Grab
vor Räubern zu schützen. Von dieser Stelle
gabelt sich der Weg zur unterirdischen Kammer (4) und zu einer
weiteren Kreuzung (6). Etwa auf Grundhöhe befindet sich eine
naturbelassene Grotte (5).
In der Königinnenkammer (7) wurde
einst das Grab der Gattin des Pharaos vermutet, jedoch nicht gefunden.
Die Galerie (8) führt zum größten Raum der
Pyramide, der
Königskammer.
Sie umfassst drei Abschnitte: Eine Vorkammer
trennt sie von der Galerie. In der Hauptkammer befindet sich
ein Sarkophag aus Granit. Er misst 98,7 x 105,1 x 227,6cm. Zu
groß um die Gänge zur Kammer passieren zu
können. Er muss also
schon während des Pyramidenbaus
dorthin transport werden sein. Auf dem Raum mit dem
Sarkophag lastet ein gewaltiger Gesteinsdruck.
Entlastungskammern oberhalb der Hauptkammer sorgen
dafür, dass die Konstruktion nicht einstürzt. Die
Funktion der Schächte, die von der Königskammer und
der Königinnenkammer wegführen, ist bis heute nicht
zweifelsfrei geklärt.
Zur Funktion der Pyramiden gibt es heute unterschiedliche Theorien. Vielleicht diente die Cheopspyramide gar nicht als Begräbnisstätte. Der Ingenieur Robert Bauval ist davon überzeugt, dass ihre Erbauer die Anordnung der Sterne des Himmels auf der Erde nachkonstruieren wollten. Im Sternbild des Orion, und zwar in der Anordnung der drei Sterne des Oriongürtels, erkennt er die kosmische Vorlage für die Lage der Pyramiden. Gegen die Festlegung als Grabkammer spricht auch ein System von Schächten, die von der Königskammer und der Königinnenkammer wegführen. Luftzufuhr ist dem Erhalt von Mumien eher abträglich. Möglicherweise dienten die Schächte den ägyptischen Astronomen als Hilfsmittel zur Himmelsbeobachtung.
Die Pyramiden bildeten immer wieder eine Kulisse für Spekulationen aller Art. Arabische Quellen verweisen auf die Funktion der Pyramiden als Zufluchts- und Versammlungsort. Christliche Pilger des Mittelalters sahen in ihnen die Kornkammern Josefs für die "sieben mageren Jahre". Auch Herodot konnte sich dem Zauber der Pyramide wohl nicht entziehen. Ihm haben wir die Legende zu verdanken, dass Cheops sogar seine Tochter Henutsen zur Prostitution zwang, um das gewaltige Bauwerk finanzieren zu können. Das zweite Weltwunder: Die Gärten der Semiramis.